Politische Gegner
In
der totalitären NS-Diktatur war jede politische Opposition
verboten. Andersdenkende hatten mit schlimmsten Verfolgungsmaßnahmen
zu rechnen.
In Österreich
richtete sich die politische Unterdrückung und Verfolgung vor
allem gegen folgende Gruppen:
1.
Funktionäre des
autoritären "Ständestaates", sofern sie als
Gegner der Nazis galten: Die ersten aus
politischen Gründen
Inhaftierten und die ersten Österreicher, die in das KZ
Dachau
transportiert wurden, kamen zu einem Großteil aus dieser Gruppe
des
katholisch-konservativen Lagers.
2.
Kommunisten:
Die ursprünglich äußerst schwache KPÖ hatte im
Widerstand gegen den "Ständestaat" eine
gewisse Bedeutung erlangt.
Da Kommunistinnen von Anfang an das NS-Regime
bekämpften,
richtete sich die Härte des totalitären
Polizeistaates besonders gegen
sie. Zur Zeit des Hitler-Stalin-Paktes (August 1939
bis Juni 1941)
lieferte sogar die Sowjetunion österreichische
Kommunisten an die
Gestapo aus.
3. Aktivisten
des sozialistischen
Lagers: Die Polizei des NS-Regimes
nutzte die Polizeiakten des "Ständestaates",
um gegen aktive
Sozialdemokraten vorzugehen. Diese waren
ebenfalls unter den ersten
Österreich-Transporten nach Dachau.
4.
Monarchisten:
Die nicht sehr zahlreichen, aber hoch motivierten
Anhänger einer Wiederherstellung der
Habsburger-Monarchie waren
prinzipielle Gegner des
Nationalsozialismus. Sie waren daher von
Anfang an in verschiedenen
Widerstandsgruppen aktiv und wurden
deshalb auch verfolgt.
(Vergleiche Pelinka
2000, S.29)
Auf
Grundlage von Gestapoberichten und Gerichtsurteilen lässt
sich grob schätzen, dass die Zahl der aus politischen Gründen
inhaftierten Österreicherinnen bei rund 100.000 lag. (Neugebauer
2000, S.207).
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erstmals
veröffentlicht: 01.03. 2003 - aktualisiert am: 10.10.2003
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