Das Nationalsozialistische
Österreich
Viele
Österreicher begrüßten den Nationalsozialismus
begeistert, ebenso bildeten sich jedoch einige
Widerstandsgruppen. Auch in Österreich bedeutete
nationalsozialistische Herrschaft Verfolgung und Ermordung.
(Hitler
in Linz)
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Sieben
Jahre lang – vom März 1938 bis April 1945 – war Österreich
ein Teil des nationalsozialistischen Deutschlands. Große
Teile der österreichischen Bevölkerung begrüßten diesen
Umstand – und zwar nicht nur die Anhänger der NSDAP. Es
herrschte Begeisterung, obwohl bereits nach kurzer Zeit die |
Diktatur verstärkt wurde und die spezifischen Unrechtselemente des Nationalsozialismus
(„Rassengesetze“) für alle erkennbar waren. |
Teile der
Österreicherinnen, die das Regime ablehnten, organisierten sich
in verschiedenen Widerstandgruppen. Vor allem Kommunisten
und Monarchisten, aber auch Sozialdemokraten und
Christlichsoziale leisteten Widerstand.
Verfolgung
und Ermordung
(Beschmierung
eines jüdischen Geschäfts)
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Das
totalitäre Einparteinsystem beschränkte sämtliche
Freiheiten in allen Lebensbereichen. Am stärksten betroffen
waren jene Österreicher, die durch die
„Rassengesetze“ als Juden definiert wurden. Sie wurden
entrechtet, beraubt („Arisierung“) und vertrieben. Nach
dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde die jüdische
Emigration gestoppt. Die als „Juden“ definierten
Menschen wurden Opfer des industriellen Massenmordes der
nationalsozialistischen Vernichtungspolitik. Weitere
Opfer waren vor allem Roma und Sinti, durch die NS-Medizin
als |
"minderwertig“ definierte Personen, sogenannte
„Asoziale“ und politisch Andersdenkende.
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Diktatur
von Österreichern und Fremdherrschaft
Die
NS-Herrschaft in Österreich war sowohl eine Diktatur von Österreichern
als auch eine Fremdherrschaft.
„Die
NS-Diktatur in Österreich war auch und wesentlich eine
Diktatur von Österreichern über Österreicher. In den Führungsrängen
der NSDAP waren Österreicher keineswegs unterrepräsentiert,
und auch die Organisationsdichte der NSDAP war in Österreich
dieselbe wie in Deutschland.“ (Pelinka
2000, S.30)
Die Österreicherinnen
befanden sich auch unter einer Fremdherrschaft. Österreich
als Verwaltungseinheit wurde zerschlagen und der Begriff „Österreich“
unterdrückt:
- Österreich → Ostmark
- Oberösterreich →
Oberdonau
- Niederösterreich → Niederdonau
(Propaganda)
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Der
Name Österreich wurde durch „Ostmark“ und 1942
durch den Sammelbegriff „Alpen- und Donaureichsgaue“
ersetzt. An die Stelle der früheren Bundesländer
traten sieben direkt den zentralen Reichsbehörden
unterstellte Reichsgaue: Wien, Kärnten, Niederdonau,
Oberdonau, Salzburg, Steiermark und Tirol. Vorarlberg
wurde dem Gau Tirol angeschlossen, Osttirol kam zu
Kärnten, das Burgenland
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wurde aufgelöst und den Gauen Niederdonau und
Steiermark zugeteilt (Enzyklopädie des NS 2001, S.630).
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Zahlreiche
Österreicher wurden bald von der (Kriegs)Realität
eingeholt. Die Begeisterung über die Naziherrschaft ließ
schnell
nach. (Vergleiche Pelinka
2000, S.27ff.)
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erstmals
veröffentlicht: 01.03. 2003 - aktualisiert am: 10.10.2003
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