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Denunziert. 
Jeder tut mit. 
Jeder denkt nach.
Jeder meldet.
von Herbert Dohmen
und Nina Scholz


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 Nationalsozialismus.at - Demokratie braucht Wissen! 

Jugend im Nationalsozialismus

Jugendliche spielten im Nationalsozialismus eine besondere Rolle. Sie galten als die zukünftigen Verteidiger der „Volks- und Kulturgemeinschaft“. Zur weltanschaulichen Beeinflussung und körperlichen Vorbereitung auf künftige Aufgaben ("Einsatz für das Vaterland") wurden die Schule und vor allem die Hitlerjugend benützt. 

Jungsein wurde im Nationalsozialismus mehr als in jedem anderen politischen Regime zu einem zentralen Wert. Ein oft gesungene Lied der Hitler Jugend (HJ) drückt die Anforderungen der NS-Führung an die männliche Jugend aus:


(Hitlerjugend)

„Ein junges Volk steht auf, zum Sturm bereit.
Reißt die Fahnen höher Kameraden!
Wir fühlen nahe unsere Zeit,
Die Zeit der jungen Soldaten!
Vor uns marschieren mit sturmzerfetzten Fahnen
die toten Helden der jungen Nation,
und über uns die Heldenahnen!
Deutschland, Vaterland, wir kommen schon!“

(zitiert nach Schörken 2001, S.203)


 (Kinder bei Hitler)

Selbstbewusstsein und Überlegenheit, Wehrhaftigkeit, Kämpfertum, Glaube an die große Zukunftsaufgabe, rückgebunden an eine heroische Geschichtssicht, Verpflichtung gegenüber den Toten, Aufopferungsbereitschaft sollten die Werte der Jugend sein. Der Nationalsozialismus sah in der Jugend die wichtigsten Träger 
einer politisch-soldatischen Zukunftsgestaltung und bemühte sich mit allen Mitteln, die Jugend in diese Rolle hineinwachsen zu lassen. Dazu standen zwei Hauptinstrumente zur Verfügung:
 - Schule
 -
Hitlerjugend

  
(Vergleiche Schörken 2001, S.203)


Österreich


  (Jugend bei Hitler)

In Österreich wurden auch die Kinder und Jugendlichen mobilisiert, um den „Anschluss“ propagandistisch zu unterstützen. Gleichzeitig waren sie auch Adressaten der NS-Propaganda, die sie für sich gewinnen und in das NS-System einbeziehen wollte. Auch in Österreich hatte der Nationalsozialismus eine 
Veränderung des Schulsystems zur Folge, das sich widerstandslos und breitwillig an die neue Gegebenheit anpasste. Die staatlich verordnete Pädagogik war durch eine Erniedrigungsideologie bestimmt, die im Rassenantisemitismus, der Doktrin vom „lebensunwerten“ Leben und Abwertung von allem Fremden zum Ausdruck kam.

„Kameradschaftliches Handeln im Sinne der Solidarität mit den Schwächeren hatte in diesem Erziehungssystem keinen Platz. An seine Stelle traten gegenseitige Überwachung und Disziplinierung zur bedenkenlosen Ausführung der von „oben“ gegebenen Befehle.“ (Malina 1998, S.15)


Schule

Schon wenige Wochen nach dem „Anschluss“ waren zahlreiche wichtige Positionen im österreichischen Schulwesen durch Nazis besetzt. An die Stelle begründeten Wissens trat politische Schulung und körperliche Ausbildung, die über Sport bis hin zur militärähnlichen Ausbildung reichte. Die Aufgabe der Schule lag darin, die vollzogenen politischen 


(Kinder im Nationalsozialismus)

Veränderungen zu „lehren“. Die eigentliche Prägung der Jugendlichen geschah in den Parteijugendorganisationen.


Hitlerjugend

Die Jugendorganisationen der NSDAP hatten die Aufgabe, außerhalb der Schule nationalsozialistische Haltungen und Lebensauffassungen zu prägen und die Jugendlichen auf die ihnen zugeordnete Aufgabe als Träger der Zukunft des Reiches körperlich und weltanschaulich vorzubereiten (Vergleiche Malina 1998, S.15f.).

Buben und Mädchen waren streng getrennt: Deutsche Jungvolk (DJ, für 10-14 Jährige) und eigentliche Hitlerjugend (HJ, für 14-18 Jährige) bei den Buben. Bei den Mädchen gab es die Jungmädel und den Bund Deutscher Mädel (BDM) in der HJ.

„Die HJ nahm viele Elemente der üblichen Rekrutenausbildung vorweg. Kein Jugendlicher, der zur Wehrmacht eingezogen wurde, stand dem Exerzieren und Marschieren, dem Leben in der Gruppe und der militärischen Disziplin so fremd gegenüber wie etwa ein junger Engländer oder Franzose; alle waren daran gewöhnt, eingebunden zu sein und zu gehorchen. Auf diese Weise wurde in Deutschland ein Vorsprung in der gesamten Breite der militärischen Ausbildung erreicht.“ (Schörken 2001, S.216f.)

Im Lexikon: - Antisemitismus
- Hitler, Adolf
- NSDAP

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erstmals veröffentlicht: 1.03. 2003 - aktualisiert am: 11.12.2003  

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