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Denunziert. 
Jeder tut mit. 
Jeder denkt nach.
Jeder meldet.
von Herbert Dohmen
und Nina Scholz


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Austrofaschismus

Bereits Ende der 1920er Jahre gab es Bestrebungen, das politische System in Österreich zu verändern. Diese Bestrebungen gingen vor allem von den Christlichsozialen und den Heimwehren aus. Anzeichen dafür sind zum Beispiel die Verfassungsänderung von 1929 und der Pfrimer Putsch 1931.


(Kanzler Dollfuß)

Zu Beginn der 1930er Jahre erfasste die Weltwirtschaftskrise auch Österreich. Ein einschneidendes Ereignis war der Konkurs der Creditanstalt im Jahr 1931. Die Politik des regierenden Bürgerblocks zur wirtschaftlichen Krisenbekämpfung führte zu Belastungen von großen Teilen der Bevölkerung. Das Resultat waren starke Stimmenverluste der regierenden Parteien zugunsten der erstarkenden Nationalsozialisten. Um ihre Machtposition zu verteidigen, schlug die seit 1932 bestehende Regierung Dollfuß einen autoritären 
Kurs ein, der mit der Zerschlagung der Sozialdemokratie im Jahr 1934 abgeschlossen war. Ein Unterschied zu anderen Ländern (Deutschland, Italien) ist, dass in Österreich die Beseitigung der Demokratie nicht durch eine faschistische Massenbewegung erfolgte. In Österreich ist dies vor allem ein Resultat des Faschisierungsprozesses innerhalb der Christlichsozialen Partei. Die Regierung Dollfuß wurde dabei von vielen Kräften unterstützt beziehungsweise angetrieben: Von den Heimwehren, den Unternehmern, dem Bundespräsidenten, der katholischen Kirche und dem faschistischen Italien.

Während des austrofaschistischen Regimes wurden Mitglieder der verbotenen Opposition in „Anhaltlager“ gesteckt. Es erfolgte eine Einschränkung der in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg errungenen sozialen Rechte und liberalen Freiheitsrechte. Das schwach vorhandene Demokratiebewusstsein wurde großteils wieder zerstört. Es wurde ein Art „Konkurrenz-faschismus“ zum deutschen Reich etabliert. Dadurch diente das Regime von 1933 bis 1938 als eine Art „Vorbereiter“ der totalitären NS-Diktatur.



(Sturmkorps)

Das katastrophale Sozialpolitik und die Hartnäckigkeit der Wirtschaftskrise in Österreich hatten weitreichende Folgen für die Beziehung zum Nationalsozialismus. Die deutsche Wirtschaft begann sich mit dem Machtantritt der Nazis sehr schnell zu erholen – unter anderem durch die Umstellung auf Kriegsproduktion. Die Folge für viele Österreicherinnen: Der Nationalsozialismus wurde immer attraktiver.


Im Lexikon: - Austrofaschismus
- Dollfuß, Engelbert
- Faschismus
- Pfrimer-Putsch

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erstmals veröffentlicht: 01.03. 2003 - aktualisiert am:  10.10.2003

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