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Denunziert. 
Jeder tut mit. 
Jeder denkt nach.
Jeder meldet.
von Herbert Dohmen
und Nina Scholz


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Widerstand (Fortsetzung)

Widerstand in Österreich

Eine breite Formierung von illegalen Widerstandsorganisationen erfolgte erst im Sommer und Herbst 1938. Davor gab es zahlreiche Schwierigkeiten zur Bildung von Widerstandsgruppen. Die harten Verfolgungsmaßnahmen und die erzwungene Flucht tausender potentieller NS-Gegner reduzierte die Anzahl der Widerstandswilligen. Hinzu kam die große Anschlussbegeisterung nach dem März 1938. Viele wollten erst abwarteten, wie sich die Lage entwickeln würde.

Die österreichischen Widerstandskämpfer beschränkten sich hauptsächlich auf traditionelle politische Tätigkeitsformen (Bildung von Organisationen, Propaganda,...). Diese Maßnahmen waren verlustreich und wenig effizient. Gewaltsame Aktionen oder Sabotage waren eher selten. Erst ab dem Jahr 1942 bildeten sich – meist auf Initiative von Kommunisten – bewaffnete Widerstandsgruppen, vor allem in Südkärnten (slowenische Partisanen). Gruppen im Salzkammergut und im Ötztal kamen über die Aufbau- und Bewaffnungsphase nicht hinaus beziehungsweise nahmen den Kampf aus Angst um Vergeltungsmaßnahmen gegen die Zivilbevölkerung nicht auf. Weiters gab es „Österreichische Bataillone“ in Slowenien.

Im bewaffneten Widerstand spielten Frauen eine hervorragende Rolle: Sie bauten unter größtem Risiko die Infra- und Kommunikationsstrukturen auf (Unterkünfte, Verpflegung, Nachschub, Informationen, Verbindungen usw.) und hielten sie aufrecht (Berger 1985, S. 247ff.).

Geht man von den vorhandenen Polizei- und Gerichtsmaterialen aus, war der Widerstand der Kommunisten von allen politischen Gruppen zahlenmäßig der weitaus stärkste. Zu keiner Zeit konnte die KPÖ eine solche Bedeutung innerhalb der Arbeiterbewegung erringen wie im Widerstand gegen Hitler.

Mindestens 2700 Österreicher wurden als aktive Widerstandkämpfer zum Tod verurteilt und hingerichtet. 

„Gemessen an der großen Zahl der Opfer waren die praktischen Ergebnisse des Widerstandskampfes (...) eher bescheiden. Die Befreiung Österreichs von der NS-Herrschaft war nicht das Werk einer Revolution von unten oder eines nationalen Freiheitskampfes, sonder das ausschließliche Verdienst der alliierten Streitkämpfe (...). Dennoch darf der Widerstandskampf nicht als eine sinnlose oder vergebliche Sache abgetan werden. Er zeigt, dass nicht alle ÖsterreicherInnen – wie es die 99,7-Prozent-Volksabstimmung vom April 1938 der Welt vorgaukeln sollte – im Lager des Nationalsozialismus standen.“ (Neugebauer 2000, S. 207ff.)

(Vergleiche Neugebauer 1989, S. 81ff sowie vor allem den detaillierten Überblick bei Neugebauer 2000, S. 187-213).

Im Lexikon: - Hitler, Adolf

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erstmals veröffentlicht: 1.03. 2003 - aktualisiert am: 10.10.2003  

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