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Denunziert. 
Jeder tut mit. 
Jeder denkt nach.
Jeder meldet.
von Herbert Dohmen
und Nina Scholz


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 Nationalsozialismus.at - Demokratie braucht Wissen!  

„Konkurrenzfaschismus“

Das nationalsozialistische Regime ist vor allem auf Grund des Verbrechens des Holocaust mit keinem anderen Regime vergleichbar. Es lassen sich jedoch einige Parallelen zum österreichischen Herrschaftssystem 1933 bis 1938 ziehen. Eine Gemeinsamkeit ist vor allem die Beseitigung des ohnehin noch nicht sehr gefestigten Demokratiebewusstseins. Damit diente das austrofaschistische System auch als „Vorbereiter“ der totalitären Nazi-Diktatur. 

Anhaltelager

Am 21. September 1933 übernahm Dollfuß das Innenressort. Er erließ eine Verordnung, um „sicherheitsgefährliche Personen“ zu verhaften und ohne gerichtliches Verfahren zur „Verhaltung in einen bestimmten Ort zu verbringen“ (zitiert nach Portisch 1989, S.435). Hitler hatte kurz zuvor die ersten Konzentrationslager für politische Gegner in Oranienburg und Dachau errichtet. Im Oktober 1933 wurden in Wöllersdorf bei Wiener Neustadt 
und in Kaisersteinbruch nach deutschem „Vorbild“ die ersten politischen Anhaltelager errichtet. Dort wurden zunächst Nationalsozialisten und Kommunisten, nach dem Februar 1934 auch Sozialdemokraten eingesperrt. Die Behandlung der Häftlinge war allerdings besser als jene in deutschen Konzentrationslagern (Vergleiche Dusek 1988, S.207).


(Anhaltelager Wöllersdorf )


Beseitigung jeglichen Demokratiebewusstseins

Engelbert Dollfuß wurde am 25. Juli 1934 durch Nationalsozialisten ermordet. Ihm folgte Dr. Kurt Schuschnigg nach. Auch unter seiner Führerschaft wurde der autoritäre Kurs fortgesetzt: Die Justiz diente immer mehr als verlängerter Arm der Regierung, Polizei und Militär wurden erheblich aufgewertet. Auch die katholische Kirche hatte großen Einfluss zur Zeit des Austrofaschismus. Österreich sollte als Vorbild eines christlichen Staates dienen, weshalb eine breite religiöse Offensive einsetzte (Vergleiche Hanisch 1994, S.312).


(Schuschnigg und Kinder)

Gerade in den Schulen wurde der Nachwuchs zu „Vaterlandstreue“ und Gehorsam erzogen.
Obwohl das Ausmaß und die Reichweite der Propaganda und der Verbote im Nationalsozialismus größere Dimensionen annahmen – Deutschland war bereits totalitär während Österreich noch autoritär regiert wurde – so setzte sich doch auch die Christlich-Soziale Partei als Ziel, jegliches 
Demokratiebewusstsein aus sämtlichen Bereichen der Gesellschaft zu verdrängen: Sowohl in der Schule, den Medien, der Erziehung als auch im Umgang mit Opposition und Gewerkschaften. Die österreichische Gesellschaft musste/konnte sich während der Zeit des Austrofaschismus an eine Diktatur anpassen und gewöhnen. Es erfolgte in einem gewissen Maß eine Vorbereitung auf die totalitäre Diktatur des Nationalsozialismus. 1937 schrieb Hermann Göring, dass Österreich

„in der eigenen Staatsstruktur genau alles dem deutschen Nationalsozialismus nachmacht, das heißt die gleichen Formen findet, die gleichen Organisationen, die gleichen Ausdrücke, die gleichen Satzungen, die gleichen Methoden nur mit umgekehrten Vorzeichen (...) man brauche in Österreich nur statt des Kruckenkreuzes das Hakenkreuz zu setzten und statt des Wortes vaterländisch nationalsozialistisch, so wäre in Österreich das lebendige Spiegelbild von Deutschland vorhanden.“
(zitiert nach Hanisch 1994, S.314)

Genau das wurde ein Jahr später realisiert.


Im Lexikon:

- Austrofaschismus
  - Dollfuß, Engelbert
- Faschismus
- Göring, Hermann
- Hitler, Adolf
- Kruckenkreuz
- Schuschnigg, Kurt

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erstmals veröffentlicht: 1.03. 2003 - aktualisiert am: 10.10.2003  

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