Themen · Aktuelles · Bücher · Lexikon · Links · Medieninfo · Home
 THEMEN

 Buchtipp



Denunziert. 
Jeder tut mit. 
Jeder denkt nach.
Jeder meldet.
von Herbert Dohmen
und Nina Scholz


(weiter...)  
 


..

 

 Nationalsozialismus.at - Demokratie braucht Wissen! 

Stationen der Vernichtung des europäischen Judentums (Fortsetzung)

Die Vernichtung

Im Herbst 1941 begann mit der systematischen, bürokratisch geregelten und bis ins Detail programmierten Deportation der Juden aus Deutschland die letzte Phase nationalsozialistischer Judenpolitik. Sie war nunmehr zielstrebig und ausschließlich darauf gerichtet, die europäische Judenheit auszurotten. Der Begriff „Endlösung“ bedeutete mit großer Sicherheit spätestens ab Frühsommer 1941 Vernichtung. Die physische Vernichtung bildete die letzte Station des Weges, der im November 1938 („Reichskristallnacht“) bewusst und öffentlich eingeschlagen worden war.

Am 20. Jänner 1942 lud Reinhard Heydrich, der Chef des Reichssicherheitshauptamtes, zur „Besprechung mit anschließendem Frühstück“ – bekannt als die Wannseekonferenz. Dort wurde der Völkermord zwar nicht beschlossen (er war bereits im Gange), sondern er wurde besprochen und beraten. Es ging um die Festlegung von Grundlinien, nicht um technische oder organisatorische Detailfragen. Bei der Behandlung der „Judenfrage“ ging es um 11 Millionen Menschen in ganz Europa. Die zentrale Stelle im Protokoll spricht für sich:


(Reinhard Heydrich)

„Unter entsprechender Leitung sollen nun im Zuge der Endlösung die Juden in geeigneter Weise im Osten zum Arbeitseinsatz kommen. In großen Arbeitskolonnen, unter Trennung der Geschlechter, werden die arbeitsfähigen Juden straßenbauend in diese Gebiete geführt, wobei zweifellos ein Großteil durch natürliche Verminderung ausfallen wird. Der allfällig endlich verbleibende Restbestand wird, da es sich bei diesem zweifellos um den widerstandsfähigsten Teil handelt, entsprechend behandelt werden müssen, da dieser, eine natürliche Auslese darstellend, bei Freilassung als Keimzelle eines neuen jüdischen Aufbaues anzusprechen ist. (Zitiert nach Benz 2001, S.10)  

Die Teilnehmer an der Besprechung hatten die beabsichtigte Ermordung von 11 Millionen Menschen zur Kenntnis genommen und sogar über Möglichkeiten der Erweiterung des Personenkreises der Opfer debattiert. Als Bürokraten und Funktionäre hatten sie auf die Einladung des Ranghöchsten unter ihnen (Heydrich) pflichtgemäß gehandelt. Die anwesenden Herren – Beamte des NS-Staates – hatten die Angelegenheit „Völkermord“ als Verwaltungsakt behandelt.   

Ungefähr 6 Millionen Juden (und das sind gesicherte Mindestzahlen!) sind ermordet worden: Das passierte in fast öffentlichen Massakern während


(Baracken in  Auschwitz)

der Eroberung polnischer, sowjetischer und jugoslawischer Territorien in den Jahren 1939-1941 und Ende 1941 bis Ende 1944 in zunehmender Perfektion in den eigens errichteten Vernichtungslagern Chelmno (Kulmenhof), Auschwitz-Birkenau, Belzec, Sobibor, Treblinka, Lublin-Majdanek. (Vergleiche Benz 2001, S.7ff).


Im Lexikon:


- Heydrich, Reinhard

(...zurück)

erstmals veröffentlicht: 1.03. 2003 - aktualisiert am: 10.10.2003  

 Suche 

eerzeile

 Materialien 

Kostenlose Materialien
zum Thema „Nationalsozialismus und Holocaust" für SchülerInnen und LehrerInnen in ganz Österreich !

(weiter...)

Leerzeile

 Versteigerung

Dieses Info-Portal
schließt am 27.10. !

Die Domains werden versteigert - Erlös geht an die Holocaust- Forschung.

(weiter...)

 
© Verein demokratische Bildung - alle Rechte vorbehalten.