Nr. 30

 

Verordnung des Chefs der Zivilverwaltung in der

Untersteiermark über die Festigung deutschen Volkstums

in der Untersteiermark(1)

 

 

VERORDNUNG

ÜBER DIE FESTIGUNG DES DEUTSCHEN VOLKSTUMS

IN DER UNTERSTEIERMARK.

 

Zur Durchführung der mir als Beauftragten des Reichskommissars über die Festigung deutschen Volkstums in der Untersteiermark(2) übertragenen Aufgaben ordne ich auf Grund der mir erteilten Ermächtigung an:

Die Verwaltung des für den Reichsgau Steiermark zur Verfügung des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums beschlagnahmten Vermögens übertrage ich meiner »Dienststelle des Beauftragten des Reichs­kommissars für die Festigung deutschen Volkstums in Marburg.«(3)

Diese Dienststelle ist berechtigt, alle notwendigen Massnahmen zur Durch­führung der mir übertragenen Aufgaben zu treffen.

 

Marburg a. d. Drau, den 22. April 1941.

UIBERREITHER.

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(1) Verordnungs- und Amtsblatt des Chefs der Zivilverwaltung in der Untersteier­mark, Jg.

1941, Stück 5, 24. 4. 1941, auch in slowenischer Sprache.

(2) Der Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark Dr. Sigfried Uiberreither wurde am14. April 1941 auch zum Beauftragten des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums in der Untersteiermark ernannt. Dem entspre­chend wurde auch Franz Kutschera Himmlers Beauftragter für die Festigung deutschen Volkstums in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains. Sowohl in Kärnten als auch in der Steiermark war Himmlers Beauftragter für die Festigung deutschen Volkstums der jeweilige Höhere SS- und Polizeiführer im Wehrkreis XVIII.

(3) Die Dienststelle des Beauftragten des Reichskommissars für die Festigung deut­schen

Volkstums in der Untersteiermark wurde im April 1941 in Maribor ge­schaffen. Zum Leiter wurde der SA-Obersturmbannführer (später SA-Standarten­führer) Erwin Seftschnig ernannt. Er leitete die Dienststelle bis 1944; sein Nach­folger war Oberregierungsrat Herbert Leonhard, Leiter der Landeskulturver­waltung beim Chef der Zivilverwaltung in der Untersteiermark in Graz. Vom 15. Juni 1941 bis Mai 1942 hatte die Dienststelle auch einen Stabsführer, und zwar SS-Sturmbannführer Wilhelm Laforce. Der Dienststelle wurde im Jahre 1941 auch ein SS-Ansiedlungsstab »Südmark« unter der Leitung des SS-Untersturmführers Ernst Bliss angegliedert. Die Dienststelle zählte zunächst 8 Beamten, im Juli 1941 schon 58. Über die Tätigkeit und Gliederung der Dienststelle im Jahre 1941 siehe deren Lagebericht für die Zeit vom 14. April bis 1. Oktober 1941 im DZA Potsdam, RH, Bd. 5624, und im Mitteilungsblatt der Dienststelle, Jg. 1941, Nr. 1-4, Jg. 1942, Nr. 1-9.